Januar
1. Ich sitze mit meinem Mann ganz gemütlich am Morgentisch. Wir geniessen den frisch aufgebrühten Kaffee und die frischen, knusprigen Brötchen mit selbstgemachter Konfitüre. Plötzlich zieht etwas vor dem Küchenfenster meine Aufmerksamkeit auf sich. An der Böschung des Dorfbaches werden Blätter bewegt. Zuerst halte ich nach Vögeln und Katzen Ausschau. Doch dann entdecke ich das graue, stachelige Etwas. Was hätte mir zum Jahresanfang schöneres passieren können, als von der Natur, in Form eines Igeljungen, überrascht zu werden. Wahrlich ein guter Start.
Meine lieben Leser, ich wünsche auch euch einen wunderschönen Start ins neue Jahr. Und immer schön wachsam bleiben. Das Schöne, das Glück ist manchmal ganz nah bei dir. Du musst es nur als Solches erkennen. Ich wünsche euch viel Spass auf eurer Jahresentdeckungsreise.
Igelsichtung am Neujahrstag 2018
5. Liebe Tagebuch-Leser. Bei meinen älteren Tagebüchern sind Einträge durcheinandergeraten. Einige Beiträge stehen an einer falschen Stelle oder fehlen ganz. Eigentlich wollte ich nur die älteren Tagebuchseiten optimieren um Platz zu schaffen. Dabei bin ich wohl einigen Einträgen auf die Buchstaben getreten. Einige Einträge haben das Weite gesucht und andere haben sich einfach um platziert. Nun versuche ich, mit Hilfe meines Homepage Anbieters, die Tagebücher auf den alten Stand zurückzusetzen. Wenn das gelingt, können auch "neue" Leser wieder in den alten Tagebüchern stöbern. Werde berichten, ob das Zurücksetzen klappt. Ansonsten, vorwärtsschauen heisst die Devise.
9. Ich kann mich noch gut erinnern, als du, Laurent, zum ersten Mal die ALS-Selbsthilfegruppe besuchtest. Damals warst du noch sehr selbständig und ein Rollstuhl war für dich noch kein Thema. Die Jahre vergingen und die Beeinträchtigungen durch die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose nahmen langsam, doch stetig zu. Dein Unbehagen, deine Selbstständigkeit ganz zu verlieren, machten dir seit geraumer Zeit sehr zu schaffen. Du hast dich jedoch immer wieder aufgerappelt um an freudigen Ereignissen teilnehmen zu können. Nun, nach all den kräftezehrenden Jahren, hat die Kraft nicht mehr gereicht und du hast losgelassen.
Lieber Laurent, so vieles haben wir gemeinsam erlebt. Du warst mein längster ALS-Weggefährte und ich werde dich immer wieder irgendwo vermissen. Ich danke dir vielmal für deine langjährige Freundschaft. Nun wünsche ich dir eine wunderschöne Reise, mein lieber Freund.
Tagesmusik: Miles Davis - Time after time
14. Ich gehe jetzt mal die Sonne suchen, damit ich wieder fliegen kann. Liebe Leser, ich wünsche euch einen schönen Sonntag und viel Sonne im Herzen.
16. So, da bin ich wieder. Ich habe etwas Zeit für mich und meine Homepage benötigt. Ich wollte Ende Jahr meine Tagebücher für einen Ausdruck vorbereiten und dabei sind Einträge durcheinandergeraten oder gleich ganz verschwunden. Mittlerweile denke ich, dass dies nicht nur mein Verschulden ist, sondern auch ein Teil meines Homepage-Anbieters. Meine Homepage wurde kurz vor Ende Jahr auf eine neue Plattform umgesetzt. Ich weiss nicht, ob da nicht auch Fehler gemacht wurden. Leider ist mein Homepage-Anbieter die Swisscom, zurzeit mit anderen wichtigeren Problemen beschäftigt. Nun habe ich auf eigene Faust gerettet, was noch zu retten war. Meine Tagebücher weisen nun einfach durch die Jahre, einige Monatslücken auf. Aber was solls. Ich lebe und kann noch viel erleben und erzählen. Auf geht’s.
Ich kann mich noch gut an meinen allerersten Kontakt mit einem ALS-Betroffenen erinnern. Walti erhielt die schreckliche ALS-Diagnose im gleichen Monat und im gleichen Jahr wie ich. Mit Walter Stahl und seiner Frau Susi, konnte sich mein Mann und ich über den Alltag mit der Krankheit ALS austauschen. Wir trafen uns privat und nahmen gemeinsam an den Selbsthilfetreffen teil. Das unerbittliche Fortschreiten der Krankheit ging auch an uns nicht spurlos vorbei. So mussten wir Walti im Jahr 2009 ziehen lassen.
1. Gestern Abend konnte ich vom Bett aus beobachten, wie der Mond hinter den Bergen aufsteigt um sich sogleich in voller Pracht am Himmel zu zeigen. Die Wolken umgarnten ihn oder wichen ehrfurchtsvoll beiseite. Welch schönes Bild am Himmelszelt.
