Eigentlich wollten wir dabei sein und später das Joe Bonamassa Konzert besuchen. Doch das nasskalte Wetter machte uns einen Strich durch das Vergnügen. Ich kann es mir einfach nicht erlauben zu frieren und womöglich eine Erkältung einzufangen. Schade, nahmen wir doch schon früher, als ich noch auf den Töff steigen konnte, mit unserer Harley am Love Ride teil. Immer wieder eindrücklich, wie viele Töfffahrer sich an der Ausfahrt mit Menschen mit Beeinträchtigungen beteiligen. Am Abend liesen wir uns das Vergnügen jedoch nicht nehmen, am Bonamassa Konzert teilzunehmen. Wir durften natürlich auf der "Rollstuhl Tribüne" Platz nehmen. Auch wenn die Akustik im Hallenstadion nicht optimal war, so gab der Gitarrenvirtuose und seine Band alles. So wurden wir für das entgangene Love Ride doch noch entschädigt.
8. Gestern Nachmittag war ich wiedermal mit dem Rolli unterwegs. Da ich das Glück habe, auf dem Land leben zu dürfen, fahre ich an vielen Wiesen und grünen Strassenrändern vorbei. Dabei entdecke ich immer wieder etwas Neues. Je nach Jahreszeit und Ort sind die Grünflächen unterschiedlich bestückt. Zurzeit sehe ich viele Halme in den Wiesen stehen. Sie überragen die eigentlichen Gräser. So sind manche feminin im Aussehen und andere durch ihre Kornrispen stark und präsent. Manche stehen in sattem Grün, andere schimmern Perlmutt Farben. Ebenso unterschiedlich zeigen sich Blumen, wie der Hornklee und der Salbei in den Wiesen. Ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert von dieser Pflanzenvielfalt. Ich hole mir, inmitten der wunderschönen Pflanzenwelt, immer wieder die nötige seelische Kraft. Meine Hausapotheke im Grünen.
15. Sorry liebe Leser, es geht mir bis auf die noch immer präsenten Magenprobleme sehr gut. Ich habe zurzeit sehr viel um die Ohren und komme daher kaum zum Tagebuch schreiben. Doch es wird besser. Ihr dürft euch vorerst mit meinem Musikgeschmack auseinandersetzen. ;-)
Diese Woche nahm ich auch an einer GV teil. Wie viele andere, bin auch ich Mitglied in verschiedenen ;-) Organisationen. Von Zeit zu Zeit stelle ich mir die Frage, ob alle Vereine, in denen ich Mitglied bin, mit meinen Ansichten und Visionen noch übereinstimmen. Wenn dem nicht so ist, ist es Zeit, die Organisation zu verlassen. Dadurch verhindere ich, dass die wichtigen Tätigkeiten des Vereins nicht unnötig blockiert werden. Ich habe es mir mit der Entscheidung, diesen Verein nach der GV zu verlassen, wahrlich nicht einfach gemacht. Bin ich doch kurz nach deren Gründung beigetreten. Dies ist auch schon wieder 12 Jahre her. Ich habe in all den Jahren einige Visionäre kommen und gehen sehen. Ich durfte aber auch viele ALS-Betroffene, Angehörige und Hinterbliebene kennenlernen. Ich musste mich, in meiner über 18 jährigen Krankheitsgeschichte, aber auch immer wieder von vielen liebgewonnenen Menschen verabschieden. Und trotzdem kann ich nicht anders, als den von ALS-Betroffenen Menschen mein Herz zu öffnen. Ich fühle mich mit ALS- Betroffenen stark verbunden.
